Donnerstag, 29. Januar 2009

Deutschland sorgt für Waffennachschub

Deutschland sorgt für Waffennachschub


Eine Hamburger Reederei wollte während der Angriffe auf Gaza tausende Tonnen Munition nach Israel liefern
Die knapp dreiwöchigen Angriffe ("Geschmolzenes Blei": ein Wahlkampfkrieg) der israelischen Armee auf Ziele im Gazastreifen haben Folgen. Politische Akteure und Soldaten, die in das militärische Abenteuer verwickelt waren, müssen weltweit mit Anklagen. Menschenrechtsorganisationen und die UNO hatten schon während der Attacken der israelischen Streitkräfte den Verdacht auf Kriegsverbrechen geäußert. Am vergangenen Sonntag nun beschloss das Kabinett in Jerusalem, seine Soldaten finanziell abzusichern, sollten sie im Ausland wegen ihrer Mittäterschaft an dem mutmaßlich illegalen Waffengang belangt werden (Israelische Regierung fürchtet Klagen wegen Menschenrechtsverletzungen). Die Konsequenzen betreffen aber nicht nur Israel und seine Bürger. Auch ein deutsches Unternehmen und die Bundesregierung müssen sich unangenehme Fragen gefallen lassen, seit bekannt wurde, dass ein Hamburger Reeder während des Krieges Waffen nach Israel liefern wollte.


Die "Wehr Elbe", ein mittelgroßes Vollcontainerschiff der Hamburger Reederei Oskar Wehr KG, hatte bereits in der ersten Dezemberwoche den Zuschlag für einen lukrativen Auftrag bekommen: Rund 3000 Tonnen sollte das Schiff von dem militärischen Verladehafen Sunny Point im US-Ostküstenstaat North Carolina zunächst nach Griechenland bringen. Der Auftrag lohnte sich: Knapp 636.000 US-Dollar konnte die Oskar Wehr KG dem Seetransportkommando der US-Marine dafür in Rechnung stellen, wie der Berliner Rüstungsexperte Otfrid Nassauer herausfand.

Im westgriechischen Hafen Askatos sollten die fast eintausend Munitionskisten umgeladen und nach Israel verschifft werden. Doch das Unternehmen misslang. Wenige Tage, bevor das Hamburger Containerschiff die griechische Küste erreichte, griff Israels Armee den Gazastreifen an. Die Behörden in Athen untersagten daraufhin das Löschen der militärischen Fracht. Zudem wurde publik, dass die "Wehr Elbe" auch Phosphorgranaten geladen hat. Deren Einsatz im Gazastreifen stellt nach Ansicht von Experten ein Verstoß gegen internationales Kriegsrecht dar
Quelle:Telepolis

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