Dienstag, 27. Januar 2009

Finanzsystem erpresst die Welt


Finanzsystem erpresst die Welt

Von Peter Boehringer
Donnerstag, 22. Januar 2009

Wir erleben derzeit die fortgesetzte und fast unkaschierte und systematische Erpressung der Regierungen der Nationalstaaten durch das Banken- und Finanzsystem.
Im April 2008 hatte ich in der Analyse "Armaggedon? Verschoben!" u.a. folgendes Zwischenfazit der damals in den Medien im Vergleich zu heute noch harmlos dargestellten Krise gezogen:

Die Systemeliten erkaufen sich aktuell in einer konzertierten Aktion auf Kosten der Bürger und Steuerzahler Zeit. Selbst die geschätzten 1000 Milliarden Dollar an Abschreibungsbedarf in den Bankbilanzen lassen sich über diese Zeit noch einmal bewältigen, wenn alle bislang geltenden Bilanzierungsregeln außer Kraft gesetzt werden, wenn die Notenbanken per fast grenzenloser Monetarisierung mithelfen und der Staat die Verluste sozialisiert. ...
Wer weiter Toilettenpapier monetarisiert und Bankverluste sozialisiert oder via Verstaatlichung über die Steuerzahler verteilt, wird eines Tages eine Grenze erreichen: Implizit (wenn auch zunächst nicht offiziell/explizit), werden sich die Rankings der betreffenden Staaten und mit ihnen ihre Währungen verschlechtern. Und wer ist dann bei der nächsten Krise der Lender of last Resort, wenn die Staaten selbst bzw. ihre Bürger nicht mehr unbegrenzt kreditfähig sind?

Die nächste Krise könnte die Derivatekrise sein, zu deren Bewältigung dann nicht 1000, sondern vermutlich 100.000 Milliarden Dollar erforderlich wären! Umgerechnet die US-amerikanische Wirtschaftsleistung von 7 Jahren! Das Emittentenrisiko der Staaten ist in den letzten Monaten eindeutig gewachsen. Gegen Gold, Silber und Rohstoffe werden daher alle Währungen der monetär-sozialistisch geführten Staaten abwerten, denn Gold ist die einzige Währung ohne Emittentenrisiko!

Mittlerweile ist die Welt schon ein gutes Stück des skizzierten Weges weitergegangen. Alle etablierten Regeln der Marktwirtschaft und seriöser Buchhaltung sind mittlerweile schamlos außer Kraft gesetzt worden. Und wenn schon in eine HRE mittlerweile 92 Mrd EUR an Staatshilfen und -bürgschaften geflossen sind (und vermutlich noch einmal so viel zur Rettung erforderlich sein wird), dann werden die Bailouts der echten Großbanken die Solvenzgrenzen der Staaten selbst antesten und möglicherweise sprengen.

Die Europäische Union erwartet Staatsdefizite von bis zu 13 % [des BIP] in Irland, knapp 10 % in Großbritannien und über 6 % in Spanien. Insgesamt werden 17 von 27 Ländern nach der Prognose der EU deutlich die Maastricht-Grenze reißen, auch Deutschland. In den USA könnten es heuer 15% und mehr werden!!!

Wir erleben derzeit die fortgesetzte und fast unkaschierte und systematische Erpressung der Regierungen der Nationalstaaten durch das Banken- und Finanzsystem: "Wenn Ihr als Staat uns nicht die Verluste abnehmt, dann wird es morgen einen Aufstand der durch unsere Insolvenz verarmten Sparer bzw. eine Massenrevolution geben und Ihr [Politiker] seid alle weg oder tot!".

Diese (erfolgreiche) Erpressung ist dabei, die Nationalstaaten selbst an den Rand des Überlebens führen. Sollte dies gar das Ziel der Globalisierer sein? Denn wer ist der Lender of Ultimate Resort (s.o.); noch nach den Nationalstaaten? "Natürlich" die IWF- und BIZ- und Weltbank-gesteuerte Weltregierung, die es zwar offiziell noch gar nicht gibt; die es aber nach dem Willen nicht weniger Globalisierer und selbsternannter Weltbeherrscher-Eliten endlich geben soll!

Die maximal undemokratische und bürgerferne Weltregierung kann nur unter Schmerzen und in der künstlich über Zwangsaufschuldung herbeigeführten Nationalstaatenkrise gegen den Willen der Menschen geschaffen werden. In den kommenden Monaten wird dies mit dem durch die Banken erzwungenen Niedergang der Staaten immer offensichtlicher werden! Allerdings wird auch der Widerstand wachsen.

Denn manche Menschen und auch einige noch funktionsfähige Staaten und freiheitsliebende Organisationseinheiten haben als Alternative eben auch die Option, sich einzuigeln und möglichst autark zu existieren. Höre ich an dieser Stelle den üblichen Protest à la "Wohlfahrtsverluste durch Protektionismus!" oder "Wohlstand durch globale Arbeitsteilung!"?! Na klar - und kurzfristig betrachtet stimmt das sogar.

Aber ab einem bestimmten Punkt interessiert das die Massen nicht mehr, die sich nicht durch eine globale IWF-Weltregierung verchippen lassen wollen und ohnehin nur noch wenig zu verlieren haben. Die Abwägung zwischen der Sicherheit der Nation / der Region / des Stammes versus den Vorteilen der Globalisierung wird nicht mehr allzu lange zugunsten der Letzteren ausgehen.

Die heutigen globalistischen Vulgäreliten sind selbst schuld an dieser Entwicklung. Der Bogen wird derzeit von den Banken eindeutig überspannt. Die nächste Grenze ist die Solvenz der Staaten - und hier ist nicht die Rede von Zimbabwe. Einige Downgrades von AAA sind in der laufenden Woche auch bei europäischen Staaten erfolgt. Es werden nicht die letzten sein.

Quelle:MM-News

Kommentar: Da nichts zufällig passiert,ist die Idee,wahrscheinlich diese,das aus dem entstehenden Chaos,die Neue Weltordnung erschaffen werden soll,oder präziser ausgedrückt vor kurzem von Elder Man Henry Kissinger:

"Die Alternative zu einer neuen internationalen Ordnung ist Chaos“. Lassen Sie bitte auch folgende Aussage auf sich wirken: „Am Ende des Tages kann das politische und wirtschaftliche System nur auf 2 Wegen harmonisiert werden: Durch die Schaffung eines internationalen politischen Regelsystems, das die gleiche Reichweite hat wie das wirtschaftliche System; oder das Schrumpfen der Wirtschaftseinheiten…., welches mit aller Wahrscheinlichkeit zu einem neuen Merkantilismus führen würde, vielleicht beschränkt auf lokale Wirtschaftseinheiten.“ Er folgert: „Eine Art neues globales Bretton Woods Abkommen wäre bei weitem die beste Lösung“. Amerika und seine potentiellen Partner haben seiner Ansicht zufolge die einzigartige Gelegenheit, einen „Moment der Krise“ zu transformieren in eine „Vision der Hoffnung“.

..."Geldmengenausweitungen wirken daher derzeit nicht! Wir gehen darauf noch ein in den kommenden Ausgaben. Zur Abwendung einer Deflation wie 1929 werden die USA in 2009 die Notenbankpressen anwerfen. Wichtig ist, dass das Ausland mitspielt.
Wehe nicht! Denn Dollarkollaps und Chaos (Kissinger) wären die Folge!"


wallstreet-online

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