Dienstag, 27. Januar 2009

Madoff



Der Gründer eines im Madoff-Skandal geschädigten Investmentfonds hat Selbstmord begangen. Rene-Thierry Magon de la Villehuchet wurde in New York an seinem Schreibtisch sitzend tot aufgefunden, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Beide Handgelenke des Toten waren aufgeschnitten. Auf dem Boden lag ein Teppichmesser, auf dem Schreibtisch befand sich eine Dose mit Schlaftabletten.

Der von de la Villehuchet gegründete Investmentfonds Access International Advisors Fonds mit zahlreichen Kunden aus Europa hat durch den Madoff-Skandal 1,4 Milliarden Dollar (rund 1 Mrd. Euro) verloren. Nach Informationen der französischen Zeitung La Tribune hatte der Manager verzweifelt versucht, einen Teil der Investorengelder zu retten. Er konnte die Last schließlich nicht mehr ertragen.

Der Fondsmanager entstammte einer traditionsreichen aristokratischen französischen Familie. Der Familienteil der Magon ist auch namentlich auf dem Triumphbogen in Paris erwähnt. De la Villehuchet war auch in Europas Oberschicht bestens vernetzt. Zu seinen Finanzvermittlern zählte beispielsweise Philippe Junot, ein französischer Geschäftsmann und Ex-Mann von Prinzessin Caroline von Monaco.

50 Milliarden Dollar Schaden
Wegen Verdachts auf massiven Betrug war Bernard Madoff Anfang Dezember verhaftet worden. Der ehemalige Chef der US-Technologiebörse Nasdaq soll Investoren, die ihr Geld bei ihm anlegten, hohe Renditen versprochen haben. Die Renditen wurden in einem Schneeballsystem mit Geldern neuer Anleger finanziert. Als Investoren im Zuge der Finanzkrise ihr Geld zurückhaben wollten, brach das System zusammen.
US-Ermittler befürchten einen Schaden von bis zu 50 Milliarden Dollar.

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