Mittwoch, 4. Februar 2009

Nato bittet den Iran um Hilfe


Nato bittet den Iran um Hilfe

Die „Achse des Bösen“ war einmal: Die Nato verhandelt mit dem Iran über die Öffnung von Nachschubwegen für den Militäreinsatz in Afghanistan. Hintergrund ist die Versorgung von Truppen des westlichen Verteidigungsbündnisses im heftig umkämpften Süden des Landes.

Die Nato verhandelt mit dem Iran über die Öffnung von Nachschubwegen für den Afghanistan-Einsatz. (Bild: afp)

Die Nato verhandelt mit dem Iran über die Öffnung von Nachschubwegen für den Afghanistan-Einsatz. (Bild: afp)ISLAMABAD - Das westliche Militärbündnis Nato verhandelt mit dem Iran über die Öffnung von Nachschubwegen für den Militäreinsatz in Afghanistan. Wie diplomatische Kreise in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad bestätigen, beraten Militärexperten auf „einer unteren Fachebene“ gegenwärtig über Einzelheiten. Thema ist die Versorgung von Nato-Truppen im heftig umkämpften Süden Afghanistans. Dort sind neben US-Truppen überwiegend britische, kanadische und holländische Soldaten stationiert. Die Bundeswehr hat Fernmeldeexperten zu einem großen Nato-Stützpunkt in Kandahar entsandt.

Die Gespräche begannen bereits während der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush, der den Iran in die Länder der „Achse des Böse“ eingeteilt hatte. US-Generäle behaupteten während der vergangenen zwei Jahre zudem häufig, die radikal-islamischen Talibanmilizen würden von Teheran mit Waffen versorgt. Außerdem warf Washington Teheran vor, nach der Vertreibung der Gotteskrieger aus Kabul im Jahr 2001 Mitgliedern von El Kaida Unterschlupf gewährt zu haben.

Die Nato-Annäherung an den Iran wurde aus der Not geboren. „Die Versorgung des Militärs in Afghanistan kann ohne Einbeziehung des Irans kaum noch sichergestellt werden“, erklärte ein Militärexperte in Islamabad. Bislang werden von Treibstoff bis zu Fahrzeugen zwischen 70 und 80 Prozent des Nachschubs über Pakistan nach Afghanistan geliefert.

Landrouten wurden unsicher
Die Landrouten von Karachi über den Khyberpass nach Kabul und über Quetta und den Grenzübergang Chaman in der Nähe der Stadt Kandahar waren während der vergangenen Monate zunehmend unsicher geworden. Nachschubdepots wurden überfallen, in Brand gesetzt und geplündert. Nach Informationen dieser Zeitung gehen die Attacken auf eine gezielte Strategie der radikalislamischen Talibanmilizen zurück. Eine rund 400 Mann starke Gruppe, die zuvor mit zunehmenden Erfolg den Nachschub in der Umgebung von Kandahar sabotiert hatte, wurde in die Region am Khyberpass in Pakistan verlegt und operiert dort in kleinen Einheiten.

Die Generäle der ausländischen Schutztruppe Isaf, die von der Nato geführt wird, hatten bislang erklärt, die Sabotage würde den Nachschub nicht behindern. Aber General David Petraeus, Chef des Central Command der US-Truppen, unterzeichnete erst vor kurzem ein Transitabkommen mit Russland, in dem Moskau erstmals Nachschublieferungen nach Afghanistan erlaubt.

Die Versorgung des afghanischen Südens kann damit nicht gelöst werden. Die Talbanmilizen stören bereits seit Jahren den Nachschub von Kabul nach Kandahar. Die pakistanische Grenzregion wurde ebenfalls zunehmend riskanter. Nun hoffen die Militärs, dass ausgerechnet ein Pakt mit den Ayatollahs in Teheran ihnen aus der Verlegenheit helfen kann. Die Chancen für ein solches Abkommen stehen laut Militärexperten nicht schlecht. Der Iran, der von Schiiten dominiert wird, lehnt Verhandlungen mit den sunnitischen Talibanmilizen ab.


Kommentar:Rückzug aus Afghanístan,etc,Auflösung der Organisation,freiwerdende Mittel für eine "bessere"Welt benutzen,Fertig!;)

Quelle:Kölner Stadt Anzeiger

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