Freitag, 14. Dezember 2012

Die Hellseher - oder beim Barte der Propheten

Die Hellseher - oder beim Barte der Propheten


Die Hellseher in unserer Gesellschaft die am häufigsten ihre Binsen unters Volk streuen, ist die Gilde der Volkswirte unterschiedlichster Propheteninstitute. Solche, die schon mal bis 2014 positive Ergebnisse erraten haben wollen und andere, die zu anderen Rateergebnissen gekommen sind. Nur eins ist am Ende prestigeträchtiger Wirtschaftsquiz sicher: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Die Wirtschaftsw(a)isen der Bundesregierung lassen es schon mal ordentlich krachen, und haben aufgehört in aller Öffentlichkeit nur mit Milliarden rumzueiern sondern nun müssen es schon gleich Billionen-Summen sein. Auf 2,8 Billionen Euro beliefen sich die Auslandsforderungen Deutschlands gegenüber dem Euro-Raum Ende 2011 sagen sie. Und nun? Wann kommen die Trillionen der Angstmacherindustrie?

Bei diesen Horrorzahlen, fällt schon gar nicht mehr auf, wie schnell und lautlos die "alternativlose" Umgestaltung der Gesellschaft voranschreitet und der staunende Michel in einen Tiefschlaf versetzt wird.

Als Lehman Brothers zusammenbrach, und sich das Finanzchaos einfand, wurde von vielen Beobachtern, wenn auch nicht vom Ende des Kapitalismus, als von einer Kapitalismuskrise geredet. Die Lösung, so wurde uns verklickert, liege in der "Bändigung" des "Marktes" und der Reglementierung des Finanzsektors. Schluss mit dem neoliberalen Raubtierkapitalismus und eine "Rückkehr" zur "sozialen" Marktwirtschaft, die es ja nie gegeben hat, tönte es unisono in allen Schwatzshows aus den Bärten eingeladener Propheten. Die Totenstarre des Prekariates hielt an.

Der Slogan "Wir zahlen nicht für Eure Krise" verhallte ungehört und genau "wir" zahlen und zwar nicht zu knapp. Die neoliberale Rhetorik mag nicht mehr so vollmundig angestimmt werden. In der Praxis hat sich nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Der neoliberale Krieg gegen die Arbeitnehmer geht weiter und ist äußerst erfolgreich. Über den unaufhaltsamen Anstieg der prekär Beschäftigten zu einer Klasse des Prekariats, oder Lumpenproletariats wie man es früher treffender nannte, versucht man mit gefälschten Statistiken und medialen Schönfärbereien hinwegzutäuschen.

Margaret Thatcher, die Krämerstochter und spätere Premierministerin Großbritanniens, gab den Startschuss zur Vernichtung der britischen Arbeiterklasse, der schon lange zu einem globalen Krieg übergegangen ist und nun so langsam seinem Ende entgegen geht. Warren E. Buffet, US-amerikanischer Finanz-Milliardär, geschätztes Privatvermögen 44 Milliarden US-Dollar, beschrieb den modernen Klassenkampf sehr treffend: "Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen." Aber auch diese Überzeugung ist nur Spekulation und seine Klasse kann der erwartete Sieg immer noch genommen werden, bevor es zu spät ist.

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